Für inhaltliche Aspekte siehst du dir am besten die Untersektion der Website, genannt »Beachlandia«, an.

Die Machart des Romans, welcher die 78 Stunden schildert, die Lou Zipsky und seine Freunde ab seiner Rückkehr nach Beachlandia erleben, ließe sich am besten als „komplex“, „maximalistisch“ und „transgressiv“ bezeichnen. Es gibt unzählige Handlungsstränge, der Roman changiert zwischen den unterschiedlichsten literarischen Genres und er bedient sowohl Register der hohen als auch der populären Literatur bzw. Medien.

Recht prominent platziert im Text sind überdies Phrasen aus T. S. Eliots Langgedicht »The Waste Land«. Der Roman – so abwegig dies auf den ersten Blick auch erscheint – versteht sich in seiner Gesamtheit als Übersetzung eben desselben Gedichts, obschon er die Lesererwartung an eine traditionelle Übersetzungsleistung verneint. Was auch immer zwischen den Bruchstücken des Strahlenlandes mitschwingt – der Leser ist vielleicht wohlwollend genug, es als Autokommentar einer Experimentalübersetzung aufzufassen, oder auch nicht.

»Beachlandia« ist aber auch ein sehr langer Roman, der mit dem Erscheinen des ersten Bandes keinesfalls zu Ende erzählt ist. Zwar fällt der erste Teil mit über 850 Seiten sehr üppig aus, bis »Beachlandia« abgeschlossen ist, werden aber weitere Bände die Geschehnisse rund um Lou Zipsky und seinen Wiedereintritt in die roten Gemäuer fortsetzen.
Die Leseprobe sollte deine erste Anlaufstelle und zugleich ein guter Indikator dafür sein, ob dir der Rest des Romans zusagt oder nicht, falls du dir anhand der Inhaltsbeschreibung noch nicht sicher bist. Insgesamt lässt sich aber sagen, dass der Roman, obwohl er Elemente der Populärliteratur inkorporiert, die Erwartungen an gestraffte, temporeiche Unterhaltungsromane nicht erfüllen wird und mehr aktive Mitarbeit vom Leser erfordert, da er multikursal (nichtlinear) angelegt ist und viele unterschiedliche Lesarten begünstigt.
 
Sollte der Leser also nicht offen für die Mannigfaltigkeit von Literatur sein und voraussetzen, dass der Roman schematisch aufgebaut ist, etwa nach dem Muster der Drei-Akt-Struktur oder mit einer prognostizierbaren Spannungskurve, wird die Erfahrung eine enttäuschende sein. Geht der Leser allerdings mit dem Mindset an den Roman heran, dass Diversität in der Literatur eine gute Sache ist, ist er hier genau richtig.
 
Du wirst Auszüge aus »Beachlandia« auf der gleichnamigen Untersektion der Website finden, sobald diese fertig kompiliert wurden.

Nur bedingt. Ich will nicht so weit gehen, zu behaupten, »Beachlandia« sei etwas Unvergleichliches und unikal, aber tatsächlich greifen Vergleiche nicht wirklich.

 

Gleichzeitig meine ich jedoch, dass »Beachlandia« all jenen gefallen dürfte, die sich für hohe Literatur interessieren, etwa für die Romane eines*r

 
  • Robert Musil (»Der Mann ohne Eigenschaften«)
  • Donna Tartt (»Die geheime Geschichte«)
  • Thomas Pynchon (»Die Enden der Parabel«)
  • William Gaddis (»Die Fälschung der Welt«)
  • Franz Kafka (»Amerika«, »Der Prozess«, »Das Schloß«)
  • David Foster Wallace (»Unendlicher Spaß«, »Der bleiche König«)
  • William Gass (»Der Tunnel«)
  • Arno Schmidt (»Zettels Traum«)
  • Marianne Fritz (»Dessen Sprache du nicht verstehst«)
  • Michael Lentz (»Schattenfroh«)
  • Mircea Cărtărescu (»Solenoid«)
 
Nicht ganz fremd sind »Beachlandia« in seiner erzähltechnischen Anlage übrigens auch Fantasy-Reihen der Populärkultur, wenngleich es sich um keinen klassischen Fantasy-Roman oder um Epic Fantasy per se handelt. Der Roman geht viel eher ein spielerisches Verhältnis mit literarischen Abkömmlingen dieser Art ein, um mit der Erwartungshaltung zu brechen, es gibt also allenfalls tiefenstrukturelle Gemeinsamkeiten bzw. Überlagerungen.
Hinsichtlich direkter literarischer Einflüsse und Inspirationen verweise ich immer wieder gerne auf Autoren wie Franz Kafka, Robert Musil, Donna Tartt, David Foster Wallace, Arno Schmidt, Marianne Fritz, Marcel Proust, Thomas Pynchon, Mircea Cărtărescu, Stephen King, Alfred Kubin, John Irving, …
 
Die Inspiration erschöpft sich dadurch aber keineswegs. Ebenso wie obgenannte Autoren faszinieren mich die Bilder Francis Bacons und Franz Sedlaceks, um nur zwei zu nennen. In Sachen Film inspirieren mich vor allem David Lynch, Werner Herzog, Charlie Kaufmann, Marco Ferreri, David Cronenberg, die Coen Brothers, Jean Cocteau, …
  
Aber auch die Populärkultur übt durch Terry Pratchetts Scheibenwelt-Romane, durch Batman- und Donald-Duck-Comics, über japanische Mangas wie One Piece und über Videospiele aus den 1980er- und 1990er-Jahren (hauptsächlich Nintendo) immer wieder einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf mich aus.
 
Eventuell wird zu diesem komplexen Netz aus Inspirationen in Zukunft eine Grafik online gestellt.

Ganz sicher nicht.

»Beachlandia I« war über weite Strecken, jedenfalls die ersten 10+ Jahre, ein sehr kopfzerbrecherisches Unterfangen, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass ich dabei poetologisch betrachtet unkartografiertes Land betrat. So etwas wie eine Blaupause, die ich meinem Projekt hätte zugrunde legen können, existierte einfach nicht und existiert mehr als ein Dezennium später immer noch nicht, der Schreibprozess war daher mit sehr viel Trial & Error verbunden.

Seit Mitte bis Ende 2022 läuft es aber sehr viel flüssiger, weil ich inzwischen diverse Konzepte ausführlich erproben konnte. Zwar schreibe ich immer noch nicht so zügig wie Autoren der Sparte Unterhaltungsliteratur und werde das auch nie tun, aber ich arbeite inzwischen sehr effektiv und strukturiert, bin allenfalls manchmal noch ein etwas chaotischer Geist.

Für Fortschritte hinsichtlich der neuesten »Beachlandia«-Bände und aktuelle Einschätzungen zu Erscheinungsterminen behältst du am besten die Now-Seite oder die »Beachlandia«-Sektion der Website im Auge.

Ich halte das gerne unter Verschluss, nicht zuletzt darum, weil ich es selbst nicht weiß. Nur an wenigen Tagen bin ich mitteilsam genug, anklingen zu lassen, unter drei Bänden ginge gar nichts. Es könnten drei werden, fünf, sieben, zwanzig, hundert … denn die Gedanken wandern immer weiter, und es ist schwerer, keine Ideen mehr zu haben, als täglich Neues zu ersinnen. Aber was mir auch einfällt, ich muss es letztendlich schreiben, und das ist manchmal weniger vergnügsam, als ätherische Denkschlaufen in hypnopompen Wachzuständen, etwa nach dem Aufwachen, es sind.
 
Letzten Endes sind an die Frage, wieviele Bände »Beachlandia« denn umfassen wird, distributionstechnische Fragen geknüpft. Es ist sehr viel einfacher, zu sagen, dass »Beachlandia« aus dreizehn Teilen bestehen wird, aber auf wieviele Bände sich diese ausdehnen werden, obliegt nicht mir, zu beantworten.

Ja, wobei ich über längere Phasen auf Goodreads am aktivsten bin. Insgesamt interagiere ich aber auch dort relativ wenig, ich nutze die Plattform in erster Linie zum Entdecken neuer Literatur und zum Verwalten digitaler Bücherregale.

 

Social Media ist leider ein echter Zeitfresser. Ich bin zwar auch auf Instagram, bin dort aber mal mehr, mal weniger aktiv. Über Twitter bzw. X kann man mich ebenfalls kontaktieren, aber ich gefalle mir ausgesprochen gut darin, über längere Zeiträume in der passiven Rolle zu verweilen.

 

Würde ich zu viel auf Social Media herumtollen, würde ich dadurch die Arbeit an »Beachlandia« vernachlässigen – und Letztgenanntes hat nun mal oberste Priorität und ist mein opus extremum, vielleicht auch das, was von einem Geist bleibt, wenn er weiterzieht.

Ich habe dazu eigens einen längeren Beitrag verfasst, in welchem ich auf einige Punkte im Detail eingehe. Du findest diesen Beitrag hier. Meinen eigenen Schreibrozess ins Licht zu rücken, soll nicht im Zeichen von Selbstglorifizierung stehen, ich bin lediglich fasziniert von der Vielartigkeit der Zugänge, wenn es darum geht, komplexe und poetologisch abweichende Romane zu verfassen.
 
Mein eigenes Interesse dahingehend ist sowohl literaturwissenschaftlich als auch durch mein persönliches Schreiben motiviert. Mit diesem Beitrag versuche ich, in den Diskurs darüber, wie komplexe Maximalromane und dergleichen verfasst werden, einzusteigen. Von der Idee eines Kunstwerks, das  quasi ex nihilo kreiert wird und dem die Spuren seiner Entstehung nicht anzusehen sind, halte ich wenig.
 
Wichtig hingegen ist mir das Prozessuale an der Kunst, sprich: zu veranschaulichen, was Schreibende auf sich nehmen, wenn sie sich einer derart komplexen Idee verpflichten. Auratische Kunstwerke mögen ihren Reiz haben, ich hingegen priorisiere bis zu einem gewissen Grad die Entmythisierung der derselben. Vielleicht, um uns das Zögern und die Angst davor zu nehmen, selbst große Kunst zu schaffen.
 
Auto-Exegetische Werke (vom Autor selbst gedeutete Werke) wie Michael Lentz’ »Innehaben«, den Begleitband zu »Schattenfroh«, halte ich konsequenterweise für eine Verfehlung, wenn auch für legitim.
Ja und nein.
 
Nein, weil ich einem Broterwerb nachgehe, derzeit in einer Universitätsbibliothek. Ich schreibe also primär an Wochenenden, nach der Arbeit und auf den unendlich vielen Zugfahrten, die zwischen meinem zu Hause und der Arbeit liegen.
 
Ja hingegen, weil das Autorschaftskonzept, das ich irgendwann unbewusst verinnerlichte, das eines Schreibenden ist, der nicht nur dann schreibt, wenn er schreibt. Auch in Momenten, wo ich nicht schreibe, werden sehr viele unbewusste Prozesse in Gang gesetzt, die die Richtung steuern, in die meine Texte sich entwickeln. Selbst Schlaf ist ein entscheidender Faktor, und Träume sind es nicht weniger als all das, was an der Schwelle zwischen Wachsein und Schlaf passiert. Und selbst beim Lesen aller Arten von Literatur ist es mir unmöglich, einfach nur genusszulesen. Das eigene Werk legt sich stets wie ein Schleier, eine geisterhafte Patina über die fremden Werke und verlangt aktiven Austausch.
 
Es gibt Wochen, da schreibe ich fast gar nichts, oder verbringe 90 % der Zeit bloß im Kopf mit »Beachlandia«, während ich die restlichen 10 % schreibe. Manche Leute würden sagen, diese Formel ist verkehrt, es müsste sich gerade anders herum verhalten, so man jemals ernsthaften Fortschritt erzielen will. Nichtsdestoweniger, ein Vollzeitautor definiert sich nicht dadurch, wie viele Bücher er publiziert oder wie viel Zeit er hinter der Tastatur oder mit dem Bleistift oder der Feder in der Hand verbringt, sondern wie sehr er in all seinen Momenten abseits des eigentlichen Schreibvorgangs sein Werk lebt.

»Beachlandia« wird mich aufgrund seiner mehrteiligen Anlage noch auf Jahre gut beschäftigen und alle meine Kapazitäten verschlingen. Obwohl anderweitige literarische Abschweifungen ständig in meinem Kopf kursieren, gilt der Fokus allein »Beachlandia« – und das wird auf absehbare Zeit so bleiben. Anderen Projekten werde ich mich erst dann widmen, wenn »Beachlandia« so weit vollendet ist, wie es das jemals sein kann.

Ich meine, Tom Ghostly ist der Größere von uns beiden. Ich ziehe es vor, mich ausschließlich durch das Geschriebene und die Dokumentation meiner Schreibprozesse zu definieren.
 
Jeder Text spricht für sich selbst. Und über den Autor. Wahrscheinlich mehr, als dieser das wollte.

Derzeit ist die Publikation noch einige Monate zu weit entfernt. Sobald es Konkretes gibt, werden sich entsprechende Hinweise auf der Website finden. Der sicherste Weg wird dann sein, über das Kontaktformular ein solches Exemplar zu beantragen, aber bis dahin wird es noch etwas dauern.